Warum nimmt der Straßenverkehr im Gütertransport so eine bedeutende Rolle ein?
Viele moderne Logistikkonzepte in Industrie und Handel nutzen die Vorteile des Verkehrsträgers Straße. Vor allem bei hohen Lieferfrequenzen (wie bspw. bei Just-in-time) punktet die Straße mit ihren Eigenschaften.
Durch die zunehmende Globalisierung steigt auch der internationale Güteraustausch. Besonders die Eisenbahnen sind heutzutage noch stark national organisiert. Interoperabilität, d.h. die Eignung des transeuropäischen Eisenbahnsystems für den sicheren und durchgehenden Zugverkehr, ist heute noch nicht durchgängig gegeben. Daher haben bei internationalen Transportaktivitäten der Straßen- als auch der Luftverkehr große Vorteile, da diese abgesehen von Grenz- und Zollkontrollen kaum Hindernisse aufweisen.
Mit der Entstehung des Internets stieg auch der E-Commerce. Kunden und Kundinnen holen nun nicht mehr so häufig selbst ihre Waren vom stationären Einzelhandel ab, diese werden vielmehr direkt zugestellt. Auch im Consumer-to-Consumer Bereich entstanden Auktionsplattformen und Tauschbörsen (z.B. Ebay, Willhaben, etc.), somit nahmen auch in diesem Bereich flächig zu verteilende Sendungen zu. Eisenbahn und Binnenschiff verfügen dabei kaum über Marktanteile.
Weiters ist anzuführen, dass die Eisenbahn und das Binnenschiff hohe Anteile bei jenen Gütergruppen haben, die mit zunehmender Entwicklung der Volkswirtschaft immer unbedeutender werden, so bspw. Erz, Kohle, Eisen- und Stahlprodukte. Bei wachsenden Gütergruppen, wie bspw. Fahrzeuge, Maschinen, Halb- und Fertigwaren ist die Bedeutung von Eisenbahn und Binnenschiff geringer. Die zunehmende Containerisierung der Güter begünstigt allerdings die Verkehrsträger Schiene und (Binnen-)Wasserstraße.